Verdichten des Betons

Update Mai 2019:  Dieses Thema steht auch als Film zur Verfügung

Beim Verdichten soll die beim Einfüllen noch vorhandene Luft aus dem Beton entweichen, damit er keine Lunker enthält und dicht an Schalung und Bewehrung anschließt. Verdichtet werden kann entweder durch Stochern, Stampfen oder Rütteln – je nach Konsistenz des Betons. Selbstverdichtender Beton (SVB) wird während des Einbaus nicht verdichtet.

Durch Stochern werden nur weiche oder fließfähige Betone verdichtet – derart, bis die eingeschlossene Luft entwichen ist. Steife Betone können mit Stampfgeräten verdichtet werden, wobei dafür die einzelnen Betonierlagen nicht höher als 15 cm sein sollen. Innenrüttler sind für alle Konsistenzklassen geeignet, jedoch muss bei Betonen mit Mikroluftporengehalt darauf geachtet werden, dass nicht zu stark verdichtet wird, um die Luftporen nicht auszutreiben.

Das Verdichten muss maßvoll und mit Erfahrung ausgeführt werden. Wird der Verdichtungsvorgang zu früh beendet, werden die Hohlräume nicht vollständig verfüllt und es entstehen Kiesnester und Lunker (Lufteinschlüsse an der Betonoberfläche). Wird zu lange gerüttelt, entmischt der Beton und die vorgesehenen Eigenschaften werden nicht erreicht.

Einzubringende Rüttelenergie immer an die Konsistenz des Betons anpassen: Weiche Betone nicht zu stark verdichten, um Entmischung zu vermeiden. Die Wahl des Rüttlers mit der richtigen Frequenz und dem richtigen Durchmesser ist für das vollständige Verdichten wichtig. Der Durchmesser des Rüttlers muss ggf. auch unter Beachtung des Abstandes der Bewehrung gewählt werden, damit die Stäbe und Matten möglichst beim Verdichten nicht intensiv berührt werden. Andernfalls kann die Haftung der Bewehrung im Beton gestört werden.
Nicht den Beton mit der Rüttelflasche treiben, um ihn zu verteilen. Der Beton muss vor dem Rütteln verteilt sein. (Siehe auch: Einbringen)

Bei Wänden oder massigen Bauteilen Einbauhöhen des Frischbetons nicht höher als etwa 50 cm wählen, verdichten, und dann die nächste Lage einbringen. Betonierlagen gleichmäßig hoch einbringen, da sonst nach dem Entschalen ungleichmäßig gefärbte Flächen entstehen können. Bei Sichtbeton zu langes Verweilen des Rüttlers in Schalungsnähe vermeiden, da sonst Wolkenbildung auftreten kann.

Beim Betonieren mehrerer Lagen darauf achten, dass die zuletzt eingebaute Lage noch nicht erstarrt ist. Rüttelflaschen schnell bis in die darunter befindliche Betonierlage eintauchen und langsam herausziehen, um optimale Verdichtungswirkung zu erreichen.

Stark bewehrte Bauteile nach einer Ruhezeit nachverdichten, damit eventuell vorhandene Hohlräume/Fehlstellen geschlossen werden.

Kontakt

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